ERLkönig

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Archiv für Februar, 2008

Vom Pastor zu/und Pharisäer

Eine dicke Freundschaft hatte uns einmal, nein zweimal verbunden:

Stina, ein Jugendschwarm aus Flensburger Zeiten, verschwand wie ich in der Versenkung, als ich vor 100 Jahren meine Geburtsstadt verließ.

15 Jahre später begenete ich ihr kurz in Begleitung ihres ernsthaften Schwarms, seinerzeit Theologiestudent in Hamburg.

Es brauchte nochmals 15 Jahre , bis wir uns an der Ostsseküste wieder einmal zusammentrafen, wo der Göttergatte eine Pastorenstelle zugesprochen bekam, und es entwickelte sich eine für mich kostbare Freundschaft.

In ihrer Folge bildete ich mit Herrn Pastor eine Bootsgemeinschaft, und wir legten uns ein altes, aber seetüchtiges Segelboot zu – und ich legte aus: seinen Anteil, von ein paar Tausendern, denn Herr Pastor war klamm …

Als ich mir dann über die Dauer von mehr als einem Jahr ansehen musste, dass Her Pastor mit Familie (2 Kinder) gut und gerne 3 bis 5 mal in den Urlaub ging, fragte ich eines Tages einmal bescheiden nach, wie es denn angesichts seiner offenkundigen Finanzpotenz um die Begleichung seiner Bootsschulden stehe …

„Weißt Du, mein Lieber,“ hob er an mit verschränkten Armen, draußen auf dem Eingangsportal seines Pastoratshauses über mich hinwegblickend, „weißt Du, man muss in seinem Leben gewisse Prioritäten setzen.“

In meiner Atem- und Sprachlosigkeit ließ ich mir nochmals vom Prediger der Nächstenliebe bestätigen, dass ich in seiner Prioritätenliste keinen der oberen Ränge belege und kündigte meine Freundschaft, die ich wohl völlig missverstanden hatte, fristlos auf.

Frau Pastorin Stina, ihm treu ergeben, mied daraufhin wie Hochwürden bei Begegnungen jeden Blickkontakt mit mir, nicht einmal mit der hochpastorlichen Kehrseite wurde ich gegrüßt.

Ich hatte schon wieder einmal gelernt – vor allem einen der besten Anschauungsunterrichte darüber erhalten, dass ein Pharisäer nicht immer ein auf Spitzendeckchen servierter, alkoholgeschwängerter Kaffe mit Sahnehäubchen ist, sondern durchaus ein Arschloch erster Kategorie verkörpern kann, das vergeblich nach seines Gleichen suchen muss …

Damit aber noch nicht genug!

Wiederum 15 Jahre später – gestern nämlich – gehe ich mit Max altbekannte Gassipfade, und mir kommt in Begleitung eines schwarzen Hundes eine etwas faltengezeichnete und arthrosegeplagte Stina entgegen und beginnt nach 15 Jahren beharrlicher Ignoranz, Geringschätzung und ununterbrochenen Schweigens mit mir eine freundliche, losgelöste Konversation zu betreiben, als hätten wir in der Vergangenheit jeden Tag mindestens drei mal liebevoll und vertraut telefoniert.

Letztendlich gipfelt dieser Plausch darin, in dem sie mich einlädt, sie einmal besuchen zu kommen … Man wäre nach pastoralen Entsendungen nach Hamburg, Irak und nun Berlin nun mit dem ersten Wohnsitz in die liebe Heimat zurückgekehrt, gerade mal zwei Strassen weiter.

Mein Mund steht heute noch offen …

Fortsetzung folgt.

Rap and Scratch Dog …

Schon lange nicht mehr musikalisch kreativ gewesen? Beatbox Dog hilft weiter … Scratchy Doggy ….

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Auf den Hund gekommen …

Ich sollte mal wieder Schach spielen. In diesem Fall könnte ich mich nur schwer entscheiden, gegen wen von beiden … 😉

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Bally Dog sucht den Stock …

Drei Meter Neuschnee und keinen Schnorchel dabei …

Weisses Reh – schwarzer Minister …

Bayern wieder in Panik: nach Braunbär nun ein weißes Reh im Hoheitsgebiet – vom Minister für Wild, Wald und Wiesen persönlich zum Abschuß frei gegeben …

Ich kenne den Komiker leider nicht. Wer hilft mir auf die Sprünge (Kommentar bitte)?

Bundeswehr – Tarnung ist alles …

Wenn schon mit veraltetem Material, dann aber zumindest mit verbesserter Tarnung …

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Tetris – mal menschlich …

Dafür sind wohl die Semesterferien draufgegangen 😉

Beatles for ever …

Das war MEINE Zeit, MEINE Jugend, MEINE Musik – sie ist bis heute in mir und wird immer bleiben … DIE BEATLES.

Hier nun eine Reihe von bislang unbekannten Bildern – ein Blick zurück in Wehmut (und Wut, wenn ich an den Mord an John denke) …

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Herzkatheter No. 22

Ich trete mit meiner 2-Nächte-Tasche vor das Portal des Krankenhauses, breite die Arme aus und mache trotz Feinstaub und voller Dieseldröhnung einen tiefen Atemzug: wieder einmal geschafft, wieder einmal alles gut gelaufen. Dank wieder einmal an all meine guten Geister, Engel und die liebenswerten Menschen, die in Gedanken bei mir waren.

Meinem 22. Herzeingriff dieser Art ging die alt bekannte Angina Pectoris voraus, die zum Schluss selbst beim einfachen Daherschlendern in freier Natur meinen Brustkorb vor Schmerz schier zum Platzen brachte. Wie vor 2 Monaten …

Eine Stenose (Verengung) eines abseits gelegenen Bypass-Gefäßes von 90% war die Ursache, und eine nach dem Kathetereingriff durchstandene MRT-Untersuchung ergab, dass diese Fehlfunktion im unmittelbaren Umfeld des Gefäßes einen Mini-Infarkt am Herzen hervorgerufen hat, also dazu beigetragen hat, dass Herzmuskelgewebe abgestorben ist … Ich konnte es kaum glauben! Ballondehnung und Stentsetzung sind wieder einmal probate Standards. Mein Prof. leistet wieder einmal ganze Arbeit!

Der Besuch der Röhre (MRT=Magnetresonanztomographie) war ein Erlebnis für sich: auf die Enge, die den Kopf und Oberkörper umgibt, war ich eingestellt. Ich schloss die Augen und lauschte der klassischen Musik in den Kopfhörern, und war so imstande, den Einatmen-, Luftanhalten- und WiederAusatmen- Anweisungen entspannt Folge zu leisten. Dann aber, als die süffisante Stimme der netten Rothaarigen mit dem Flughafenansage-Timbre ankündigte, dass in meine Vene nun das angekündigte Stresshormon eingelassen wird, um meiner Pumpe eine höhere Belastung abzufordern, tobt im Nu ein Überlebenskampf los:

der linke Arm wird durch die Flüssigkeitszufuhr kühl, im gleichen Moment tritt mir der Schweiss auf die Stirn und mein Kopf droht zu explodieren. Nein, nicht die Art der post-alkoholischen Regeneration am Morgen danach, nein, das Hirn scheint sein Volumen zu verdoppeln, die Schüssel drumherum bleibt stur und gibt nicht nach … Ich glaube, dass nun all meine Windungen durch Ohren und Nase herausquellen müssten, und schon erreicht mich übergangslos die nächste Folterstufe: meine Rippen drohen sich samt der dahinter liegenden Lungenflügel explosionsartig verabschieden zu wollen.

Nicht genug der Qualen, zum Schluss sind die Innereien dran, die denselben Drang nach Aussen verspüren, ich kann schier nicht mehr an mich halten, atme laut keuchend, möchte schreien und befreit werden, statt dessen werde ich sonor um Ruhe gebeten, damit die Testreihe abgeschlossen werden kann.

„Du rotes ?*!?!$§* Gift da draußen,“ schießt es mir fluchend durch den Kopf, „hast Du denn selbst schon mal diese Scheiß-Höllen-Tour mitgemacht!?!?! Weisst Du eigentlich, was Du da von einem verlangst!?!?!“

Ich hatte es überstanden und überlebt, beschliesse aber noch im Aufstehen, diese Untersuchung nie wieder in meinem Leben nochmals über mich ergehen zu lassen. Es fehlt nur noch, dachte ich für mich, dass diese Untersuchungsfolter in ihrem Auswertungsergebnis die lapidare Erkenntnis bringen wird, dass ich meine Ernährung umstellen müsse … 😉

Aber so kam es nicht, denn vielmehr erkannte man durch die Durchblutungszirkulationen des Herzens meine besagte lädierte Stelle.

Am letzten Tag meines 3 tägigen Klinik-Intermezzos wollte ich es dann noch einmal selbst wissen: ich lief vom 8. Stock im Treppenhaus auf Level 0 und erklomm in aller Ruhe Stufe für Stufe das 8. Stockwerk wieder, zwar schnaufend aber schmerzfrei …!